26.07.2006, 12:59 | #11 |
Administrator
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Beiträge: 1213
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Hallo Matthias,
meinen Dank für Deine prompte Antwort. Offenbar bleibt die so viel gepriesene Toleranz der Balinesen schnell auf der Strecke und man muss sich bei diesen Schilderungen ernsthaft die Frage stellen: "Alles nur Maske ?" Das nimmt ja ähnliche Formen wie in Deutschland an (siehe "Maschdrahtzaun" ). Nun wird mir langsam auch klar, warum mein Bekannter in Bali, der zum Hinduismus konvertiert ist, nicht im Banyar der Familie der Frau wohnt, sondern sich außerhalb niedergelassen hat. Aber gut: die Frau hat in Bali dem Mann zu folgen und nicht umgekehrt. Das gilt nunmal an erster Stelle. Eines habe ich aus Deinen Schilderungen gelernt: ich werde den Balinesen künftig mit mehr Vorsicht gegenübertreten. Und die gezeigte Freundlichkeit eher als Mittel zum Zweck betrachten. Grüße Gregor
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26.07.2006, 13:31 | #12 | |
Foren Doppel As
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Beiträge: 154
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Hallo Gregor,
Zitat:
Es gibt die deren Freundlichkeit aus vollem Herzen kommt (und das sind dort sowieso mehr als bei uns) doch gibt es auch die anderen welche es aus voller Berechnung tun. Nichts desto Trotz sollte man natürlich nicht allem gleich mißtrauisch gebenüber sein, dass wäre dann wieder genau jenes welches wir doch in Bali hinter uns lassen wollen. Das mit der Wäsche ist übrigens leicht zu erklären. Im Haus oder auch im Hof hängen überall kleine Schreine bzw. ist da natürlich noch der Haustempel. Hängt die Wäsche zu nah, auf Höhe oder gar höher als diese so gibt es furchtbaren Ärger. Das beleidigt die Götter. Gruß Charly. |
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26.07.2006, 14:04 | #13 |
Routinier
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Beiträge: 496
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Ich sehe das mit der Freundlichkeit der Balinesen ganz gelassen. Ich bin lieber von lächelnden Menschen umgeben als von Griesgramen, die in Deutschland immer noch in Heerscharen herumlaufen. Natürlich ist es oft Berechnung, immer wieder erleben wir aber auch echte Zuneigung und menschliche Wärme.
In einem Banyar kann man als Europäer wohl einfach nicht leben und deswegen machte es auch kaum einer. Die Expats haben ihre schönen Häuser irgenwo in den Reisfeldern und am Strand und erleben den balinesischen Hinduismus mit all seinem Aberglauben und Hokuspokus (ein Inder würde sich voll Grausen abwenden, wenn man ihm erklärte, dass die Balinesen Hindus sind) als pittoreske Bereicherung des Altags. @warkop: klar, gibt es für alles eine Erklärung und unsere Freundin war am Anfang auch davon überzeugt, dass sie schon alle Verhaltensweisen lernen würde und sich mit der Zeit einleben könnte. Das Gegenteil war aber der Fall, sie wurde immer aggressiver beschimpft und beleidigt wegen irgendwelcher Kleinigkeiten. Toleranz war da absolut Fehlanzeige. Jetzt leben sie und ihr Mann in einem Expat-Gebiet in einer schönen Wohnung, gehen nur auf Besuch ins Banyar und alles ist in Ordnung. Gruß Matthias |
26.07.2006, 14:51 | #14 |
Routinier
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Beiträge: 325
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Hi zusammen
also als ganz so schlimm kann ich es nicht empfinden. Ich habe mir auch schon einige Faux pas erlaubt, wohne auch auf dem Dorf (natürlich nur zeitweise, leider), und wurde aber immer mit Freundlichkeit darauf hingewiesen was ich falsch mache und wie es richtig geht. Natürlich ist es für uns Europäer fast unmöglich, die Komplexität dieses Glaubens zu begreifen, aber ich habe zumindest in meiner Umgebung gemerkt, dass der Wille zählt niemanden vor den Kopf zu stoßen. Da mit dem Wäscheaufhängen ist auch so eine Sache. Man sollte Wäsche nie in einer Höhe aufhängen, die höher ist als der Kopf einer in der Nähe stehenden Götterstatue der geopfert wird. (wichtig, dass geopfert wird, denn sonst wird sie auch nicht von dem jeweiligen Gott besucht). Zu tief natürlich auch nict, sonst wird sie von den Göttern beschmutzt .- und sei es nur durch die Hühner, denn alles wird ja durch die Götter gelenkt. Und so gibt es noch viele Geschichten. Vielleicht sollte man diese "Vorschriften" mal nicht immer nur über die Glaubensfrage sehen, sondern auch mal den praktischen Nutzen mancher Regeln beachten. Dass dies junge Frau so schlechte Erfahrungen gemacht hat tut mir leid, aber es geht nicht in jedem Dorf so zu. Dazu glaube ich, dass der wahre Grund vielleicht eher darin lag, dass sie als Europäerin ansich im Dorf nicht gerne gesehen war und dann kann man es nie jemandem recht machen. LG Brigit |
27.07.2006, 10:33 | #15 |
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Spagat
Hallöchen,
es st sehr interessant eure Meinungen zu lesen. ergiebt sich nicht auch grundsätzlich die Frage ob Einheimische und Eingereiste, die ihre eigene Sichtweisen/ Lebensweisen / Traditionen haben auf gewisse Distanz leben ?? Oder ist der Spagat verbindend zueinander ? Grüßle, Wolle |
27.07.2006, 11:17 | #16 |
Administrator
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RE: Spagat
Hallo Wolle,
die Frage lässt sich wohl nicht allgemeinverbindlich beantworten. Es liegt wohl an jedem Einzelnen, wie er/sie die Sache angeht. Die einen integrieren sich in die vorhandene Gemeinschaft und versuchen eine Koexistenz mit der Kultur und den Sehnsüchten anderer, und wieder Andere sondern sich ab und wollen ihre eigene Kultur in Indonesien weiterleben. Ist wohl auch generationsbedingt. Die Jüngeren suchen Party und Trubel z.B. in Kuta oder Nusa Dua, die Älteren ziehen eher die Ruhe vor. Letztgenannte sind dann die Zielgruppe für Sanur, den Osten oder Norden Balis. Grüße Gregor
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