Bali Board - Einzelnen Beitrag anzeigen - Telkom (vergleichbar Telekom) steigert den Gewinn erheblich
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Alt 28.11.2005, 08:23   #7
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Hallo Tom,

Zitat:
Original von Tom
und damit das ganze nicht zu einseitig dasteht: auch die Telkom Indonesia investiert erheblich in zukünftige Strukturen.

Es geht was voran, es wird also nicht nur Gewinn erziehlt, der nicht mehr investiert wird!

Tom
Nun stellt sich die Frage, was man unter "Gewinn" versteht. Da ich mal annehme, dass sich dieser Begriff in Indonesien nicht wesentlich von deutschem Recht unterscheidet (viele Gesetze in Indonesien stammen ja noch aus der Kolonialzeit der Holländer), wende ich diesen Begriff nach dt. Recht auch mal in Indonesien an.

Auf der Aufwands- und Ertragsseite sieht das so aus:

Betriebseinnahmen
- Wareneinsatz
= Roherstrag
- betriebliche Aufwendungen (Personalkosten, sonstige Kosten)
- Abschreibungen auf Anlagevermögen*
-/+ Zinsen
= Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (Gewinn/Verlust)

*Abschreibungen auf Anlagevermögen (kurz: AfA = Absetzung für Abnutzung) sind nur ein fiktiver Kostentatbestand, da sich dieser Posten auf Investitionen bezieht, die in der Vergangenheit getätigt wurden. Sie schaffen nichts anderes, als Kapital für Neuinvestitionen und Ersatzbeschaffungen. Zudem kann man auch steuerfreie Rücklagen für Neuinvestitionen schaffen.

Somit wird zumindest ein Teil der Neuinvestitionen durch Mittel herbeigeführt, die aus der Abschreibung stammen. Man kann sein Geld ja nur immer einmal ausgeben.

Wenn im Bericht also von Steigerung des Gewinns gesprochen wird, ist der Posten Abschreibungen bereits berücksichtigt. Auch Aufwendungen für Instandhaltungen sind in den betrieblichen Aufwendungen bereits zum Ansatz gebracht worden.

Wenn PT Telcom Indonesia nun hingeht, und beauftragt z.B. Siemens ein neues UMTS-Netz aufzubauen, so werden diese Investitonen längstens in 10 Jahren abgeschrieben. Somit verfügt die Telcom in 10 Jahren wieder über die Mittel, um eine andere und neuere Technologie einzuführen, und das allein aus dem Aufwandsposten der Abschreibung.

Fazit: Neu- und Reinvestitionen sind im Betriebsergebenis immer - zumindest zum Teil - bereits berücksichtigt, und haben dort ihren Niederschlag gefunden, obwohl z.B. ein Wirtschaftsgut (eine Investition) durchaus noch einen anderen Wert haben kann, als er in der Bilanz erscheint, z.B. durch regelmäßige Wartung etc). Das ist dann allerdings kein Wert, der sich im Betriebsergebnis (Gewinn/Verlust) niederschlägt, sondern allenfalls in der Bewertung der Anteile)). Das sind die sogenannten "stillen Reserven" die sich zum Teil auch in den Kurswerten eines Anteils ausdrücken.

Man unterscheidet zudem zwischen Brutto- und Nettinvestitionen, wobei:

Bruttoinvestition die Summe aller Investionen ausmacht,
- steuerliche Zuwächse durch Abschreibungen
= Nettoinvestition aus eigenen Gewinnen/Fremdfinianzierungen.

Ich habe nicht nur Informatik, sondern auch Betriebswirtschaft studiert.

Gregor
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