Bali Board - Einzelnen Beitrag anzeigen - Tsunami-Frühwarnsystem geht an den Start
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Alt 01.04.2011, 15:12   #5
dowe
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hallo zusammen



Quelle: AFP
Link: http://www.mz-web.de/servlet/Content...=1301375568939

Deutschland übergibt Tsunami-Frühwarnsystem

Berlin/afp. Mehr als sechs Jahre nach der Tsunami-Katastrophe im Indischen Ozean ist das deutsch-indonesische Tsunami-Frühwarnsystem offiziell an Indonesien übergeben worden. Mit einer Zeremonie in Jakarta übernahmen die indonesischen Behörden am Dienstag die alleinige Verantwortung für das maßgeblich von deutschen Forschern entwickelte System, wie das Bundesforschungsministerium mitteilte. Das Projekt war nach dem verheerenden Tsunami vom 26. Dezember 2004 begonnen worden, bei dem mehr als 220.000 Menschen ums Leben kamen. Es ist seit 2008 in Betrieb, wurde aber auch danach weiter ausgebaut.
Mit dem Warnsystem trage Deutschland zum Schutz der Bevölkerung in den Küstengebieten bei, erklärte der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Rachel, der Deutschland bei der Zeremonie in Jakarta vertrat. Das Projekt, das die Bundesregierung mit 55 Millionen Euro unterstützte, habe ein «dauerhaft zuverlässig funktionierendes Warnsystem» schaffen sollen. Zwar könne es Zerstörungen nicht verhindern, aber ihre Auswirkungen und die Zahl der Opfer reduzieren, sagte Rachel.

Nach Angaben des Forschungsministeriums hat das System seit seiner Inbetriebnahme zehn Tsunami-Warnungen ausgegeben. Indonesien ist besonders Flutwellen-gefährdet. Vor der Küste der Insel Sumatra bis zur Insel Flores im Osten Indonesiens läuft bogenförmig am Meeresboden der Sundagraben, an dem sich besonders häufig Erdbeben ereignen. Da viele Küstenabschnitte sehr nahe dieser Zone liegen, bleibt laut dem Ministerium oft nur wenig Zeit, um die Bewohner zu warnen.

Das System arbeitet mit Informationen aus Seismographen, GPS-Stationen und Bojen, die den Wasserpegel messen. Die Daten werden mit einer besonderen Software in ein Lagebild umgesetzt, das Warnungen für die betroffenen Küstenabschnitte herausgibt. Die Warnungen werden dann an Einrichtungen wie Polizei, Feuerwehr und lokale Behörden geschickt, die die Bewohner informieren. Das Warnsystem braucht nach Angaben des Ministeriums fünf Minuten nach einem Beben, um alle Informationen aus den rund 300 Messstationen auszuwerten.

Im Extremfall ist dies aber zu spät, wie der Tsunami im Oktober 2010 an der Küste Sumatras zeigte. Zwar betonte das an dem Projekt beteiligte Geoforschungszentrum in Potsdam damals, «sämtliche Komponenten» hätten funktioniert und die Warnungen seien verschickt worden. Doch da die Welle bereits fünf Minuten nach dem Beben an der Küste eintraf, blieb für eine Evakuierung keine Zeit. «Da hätte kein Frühwarnsystem der Welt helfen können», hieß es damals vom Geoforschungszentrum.
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gruss werner

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