Im Grunde ist die gesamte indonesische Tourismusstatistik für die Katz. Die nackten Besucherzahlen (in einer Tourismusstatistik spricht man von Ankünften) sagen nichts über die Nachhaltigkeit einer Tourismusentwicklung aus. Die entscheindende Kennziffer ist die der Übernachtungen und die wird wohlweislich nicht veröffentlicht.
Wenn 2010 rd. 2.5 Mill. Besucher kamen und im Durchschnitt 6 Nächte blieben dann sind das 15 Millionen Übernachtungen.
Kamen 1990 z. B. 1,8 Millionen Besucher (ich kenne die genau Zahl nicht, meine aber mich ungefähr an diese Größenordnung zu erinnern), blieben im Schnitt aber 10 Nächte, dann waren das 18 Millionen Übernachtungen.
Die Wertschöpfung aus dem Tourismus wäre also 1990 bei geringeren Besucherzahlen höher gewesen als 2010!!!
Zudem wären die Kosten (ökonomisch wie ökologisch) für Bali geringer gewesen. (weniger Flugverkehr, weniger Transporte, weniger Verdichtung usw.)
Ich behaupte, dass die oben aufgemachte Rechnung annähernd stimmt, denn die Indizien kann man aus der aktuelle Statistik entnehmen. Sieht man von Australien ab, woher 1/4 der Balibesucher kommt, liegen auf den Plätzen 2 bis 6 der Besucherstatistik asiatische Länder. Diese Touristen bleiben nur kurz auf Bali. 1990 sah das ganz anders aus.
Ergo: Trotz aller inszenierten Erfolgsmeldungen ist die derzeitig Tourismusentwicklung negativ für die ökonomische, ökologische und soziale Situation auf Bali. Und das merkt man auch!!
Salam dari Ubud
Matthias
|